Am Sonntag den 17.03 fing die Reise ins für uns unbekannte Polen an. Wir schöpften die verschiedenen Transportmöglichkeiten aus und kamen nach einer Auto-, Zug-, Bus- und Flugreise am späten Nachmittag in Kartuzy an. Diese Stadt mit rund 15 000 Einwohnerinnen und Einwohnern wurde für Lea, Emily, Julian (alle 4a), Niklas (3b) und Herrn Vandeputte für eine Woche lang die neue Heimat.
Am ersten „Arbeitstag“ lernten wir die polnische Schule und ihre Gewohnheiten näher kennen. Dzie? dobry, oder guten Tag auf Deutsch , hieß es von Seiten der Direktorin der Gastschule. mit einem für uns unaussprechbaren Namen „Zespó? Szkó? Ogólnokszta?c?cych nr 2 w Kartuzach“.
Im Anschluss zeigten uns die Schülerinnen und Schüler bei einer geführten Tour durch den Schulkomplex den Standort näher. Da dieses Erasmus+ Projekt für die Region von großer Bedeutung ist, gab es nachher noch einen Empfang im Rathaus, wo ein Vertreter des Bürgermeisters uns willkommen hieß.
Der Montagnachmittag hatte für uns eine city tour im Angebot. In kleineren Gruppen zeigten die polnischen Schülerinnen und Schülern die Stadt von ihrer besten Seite und vermittelten dazu viel Wissenswertes. Wir beendeten diesen Eindrucksvollen Tag mit einem lustigen Spieleabend. Dieses Projekt läuft mittlerweile schon länger und wir haben es vorher schon beobachtet, aber es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie Kinder (oder Teenager wie sie lieber genannt werden) mit einander in einer fremden Sprache kommunizieren und Spaß haben.

Das Hauptthema dieser Woche war: Building bridges through history and social inclusion. Anhand verschiedener Workshops und Museumbesuche bauten wir sozusagen Brücken zwischen uns und unseren Partnerschulen. Wir lernten über die Wurzeln dieser Region, Kaschubien, mit seinen gepflegten Traditionen und sogar eigener Sprache, tanzten mit Kinder aus einer benachbarten Sonderschule, besprachen das Thema Stereotypen und Vorurteile (Nein, nicht jeder Pole stiehlt Autos im Ausland) und vieles mehr. Ein Highlight war der Besuch an dem Zentrum für Solidarität in Danzig/Gdansk. Hier wurde uns auf angemessene Art und Weise der Aufstand gegen den Kommunismus in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts veranschaulicht. Wir konnten es uns nicht vorstellen, dass die Eltern unserer polnischen Mitschülerinnen und Mitschüler zum Beispiel mitten in der Nacht Schlange standen vor einem Geschäft, weil sie vielleicht Klopapier oder Babynahrung brauchten. Uns wurde auf jeden Fall bewusst, dass es uns in der jetzigen Zeit besonders gut geht.

So flog die Woche im Schnelltempo an uns vorbei und der Freitag war schneller da als erwartet. Mit einem Gepäck voll schmutziger Wäsche und sehr schönen Erinnerungen verabschiedeten wir uns um die Mittagszeit und fingen die Heimreise an. Nach einem längeren Auslandsaufenthalt wird einem aber immer auch bewusst, dass es wieder schön ist nach Zuhause zu kommen. Wir bedanken uns sehr bei den Familien für so viel Gastfreundlichkeit und bei dem Koordinator für eine gelungene Woche.