Die NMS St. Agatha arbeitet seit 2017 mit je einer Schule aus Spanien, Slowenien, Polen und Deutschland zusammen. Durch gemeinsame Aktivitäten und durch gegenseitige Besuche werden Freundschaften geschlossen und grenzüberschreitendes Denken gefördert. Wir waren bereits zu Gast in Deutschland und Spanien, von 1.10. – 5.10. sind nun unsere europäischen Freunde bei uns in St. Agatha vor Ort. Jeweils drei Kinder aus einer Nation, begleitet von ein bis zwei Lehrpersonen, wohnen in dieser Woche bei Gastfamilien. Wir haben uns monatelang auf diesen Besuch vorbereitet, um unseren Gästen ein abwechslungsreiches und interessantes Programm zu bieten. Das Thema für diese Woche heißt „Media“. Wir besuchten deshalb den Newsroom einer oberösterreichischen Zeitung und ließen uns den Ablauf in einem Druckzentrum erklären. Die Schüler/innen werden dann auch eine gemeinsame Zeitung erstellen, in der sie die Eindrücke dieser Woche verarbeiten. Darüber hinaus bieten wir ihnen einen Workshop an, in dem sie lernen, einen Trickfilm zu produzieren.
Als Rahmenprogramm organisierten wir auch eine englischsprachige Führung durch Linz, bei einem Workshop wird eine sog. „Leonardo-Brücke“ gebaut, die völlig ohne Nägel und Schrauben auskommt. Die Kinder werden eingeladen, einen Lattenzaun zu gestalten, der dann dauerhaft unsere Schule schmücken wird. Beim Geo-Caching lernen sie unseren Ort St. Agatha kennen, ein gemeinsamer Tanz wird einstudiert und bei einem Kegel- und Discoabend wird viel gelacht. Die Arbeitssprache ist Englisch, somit trägt das Projekt auch gut zum Fremdsprachenerwerb bei.
Wir blicken bei diesem aufwändigen Projekt weit über unseren Tellerrand hinaus. Die Kinder erfahren grenzenlose Freundschaft, die sich Dank sozialer Medien mühelos weiterführen lassen. Sie dienen dabei als Botschafter, also Multiplikatoren, die ihre positiven Erfahrungen zu Hause in ihrer Schule weitergeben. Da bei jedem Besuch neue Schüler eingesetzt werden, erreichen wir trotz der beschränkten Teilnehmerzahl viele Schüler/innen, die aktiv eingebunden sind.
Im Frühjahr sind wir dann in Polen zu Gast. Wir sind schon gespannt, was uns dort in der Nähe von Danzig erwartet. Den Abschluss macht dann unsere Partnerschule in Slowenien. Nebenbei gesagt ist es auch höchst interessant, zu beobachten, wie unterschiedlich die Schulen sind. In Deutschland lernten wir in Duisburg eine riesige Gesamtschule mit über 1400 Schüler/innen kennen, in der auch viele Kinder mit Asylhintergrund beherbergt werden. Für die Agathenser Schüler aus einer kleinen Landschule war das ein prägendes Erlebnis. Die Schule in Spanien befindet sich in der Gegend von Saragossa mitten in einer kargen Wüste, wo ohne künstliche Bewässerung gar nichts wächst. Wiederum völlig neue Eindrücke für unsere Kinder, aber auch für uns Lehrer/innen. Wenn wir mit diesem Projekt dazu beitragen, Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile zu beseitigen, wenn wir mithelfen ein europäisches Verständnis aufzubauen, dann haben wir im Rahmen unserer Möglichkeiten sehr viel erreicht!
Abschließend sei an dieser Stelle Herrn Vandeputte sehr herzlich gedankt, dass er sich als Projektleiter unserer Schule so fleißig und kompetent einsetzt. Die vielen Stunden an zusätzlicher Arbeit haben sich aber sicherlich sehr ausgezahlt!