Die Mittelschule St. Agatha verfolgt seit dem Schulbeginn eine sehr interessante Initiative.
FREI DAY bedeutet nicht, dass die Kinder jetzt keine Schule haben. Ganz im Gegenteil! Die Kinder verfolgen im Unterricht selbstgewählte Ziele, die sie auch in Eigenregie bestmöglich umsetzen.

32 Schüler der 2a und 2b führten vom September bis Weihnachten Projekte durch, die sich an den Zielen der „Sustainable Development Goals“ (Ziele für nachhaltige Entwicklung) der Vereinten Nationen orientieren.
Um dies zu ermöglichen, wurden zwei reguläre Unterrichtseinheiten aus Biologie und Kunst fächerübergreifend und klassenübergreifend drei Monate lang zur Verfügung gestellt.
Nach einer kurzen Zeit der Erarbeitung der Ziele und der Gruppenfindung suchten sich acht Gruppen ein Ziel aus, zu dem sie sich konkrete Projekte überlegten.
Die Planung, die Vorbereitung, Durchführung und die Nachbereitung unterlag immer den Schülern alleine, die Lehrkräfte griffen nur unterstützend ein. Im Anschluss wurden die Projekte reflektiert, evaluiert und medial aufbereitet.
FREI DAY – eine Idee von Margret Rasfeld
Margret Rasfeld ist eine sehr bekannte deutsche Bildungsinnovatorin und Schulleiterin im Ruhestand. Sie plädiert für regelmäßige Freiräume, in denen ein anderes Lernen erprobt werden kann und Schüler eigene Projekte verfolgen. Das bereitet sie nicht nur besser auf die Arbeitswelt vor, sondern lässt sie auch erfahren, welches Können und welche Interessen in ihnen stecken. So sind aktuelle Themen nicht mehr Problem, sondern Programm!

Welche Projekte wurden nun konkret umgesetzt?
Zum Thema „Hunger“ haben 5 Kinder regelmäßig Jausenbrote für die Schule zubereitet. Die Einnahmen wurden an das Krankenhaus „Barmherzige Brüder“ gespendet.
Das Thema „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ motivierte drei Kinder, in der Weihnachtszeit selbsterzeugte Kerzen zu verkaufen. Mit den Einnahmen wurden Bücher für die Schulbücherei angekauft. Eine zweite Gruppe organisierte zum selben Thema eine Second Hand Flohmarkt. Mit den Einnahmen kauften sie dann Spiele für die Schule an.
4 Burschen widmeten sich dem Thema „Leben unter Wasser“ und gruben in ihrer Freizeit eigenhändig einen Teich, um für Tiere und Pflanzen einen Lebensraum zu schaffen.
Maßnahmen zu Klimaschutz“ machten sich 4 Burschen zum Ziel, in dem sie die Abfallkübel in der Schulumgebung gestalteten.
Das Thema „Leben am Land“ setzen 4 Buben um. Sie schufen eine „Erdbeerpyramide“ aus gespendetem Holz, die künftig im Innenhof der Schule stehen soll.
Zu guter Letzt haben dann noch 4 Burschen das Thema „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ umgesetzt, indem sie die Projekte der anderen Kinder in einem Kurzfilm darstellten und auf YouTube hochluden. Die beteiligten Lehrkräfte sind überzeugt, dass durch die Initiative Frei Day die Bildung für nachhaltige Entwicklung gefördert wird. Die Kinder erfahren, dass sie selbst wirksam sein können und werden ermutigt, Dinge selbst in die Hand zu nehmen.