Raufen unter Aufsicht
Eine Schüleraktivität, die bei den Lehrern normalerweise auf wenig Verständnis stößt, ja sogar streng unterbunden wird, fand am Mittwoch, den 24. 4. in der Hauptschule statt. Die Burschen der zweiten bis vierten Klassen nahmen an einem Workshop teil, der ihnen – salopp formuliert – das sinnvolle Raufen vermittelte. Ein ausgebildeter Trainer aus Wien, Herr Zeilinger, brachte den Burschen in jeweils 1,5 Stunden pro Klasse Kampfesspiele näher.
Das ausgerechnet Kampfesspiele dazu beitragen sollen, Gewalt zu verhindern, klingt irgendwie seltsam. Dazu muss man aber Folgendes wissen:
Kampfesspiele sind kein Kampfsport, keine Selbstverteidigung und kein Abhärtungstraining. Es geht um Wertschätzung und Respekt, Kraft und Bewegung, Fairness und Spaß, Gemeinschaft und Individualität. Kinder und Jugendliche wollen kämpfen, rangeln und raufen. Kämpfen ist eine gesunde Form, sich und den Partner zu spüren. Die Buben wollen ihre Kräfte messen und sich „auspowern“.
Kampfesspiele bieten die Möglichkeit, das in einem professionellen und geschützten Rahmen erleben und ausleben zu können – ohne Gewalt und Verletzung.
Den Jungen machte es jedenfalls großen Spaß. Sie konnten bei verschiedenen Übungen ihre Kräfte messen, ohne einander weh zu tun. Fairness war dabei entscheidend, ebenso die Rückmeldung, wie sich die Schüler bei den Übungen gefühlt haben. Wenn ich gespürt habe, was mir weh tut, dann weiß ich auch, wo beim anderen die Grenze liegt, die ich nicht überschreiten darf.
In Zeiten, in denen Schlagzeilen über brutale Ausschreitungen alltäglich werden, wo aggressive Jugendliche nicht wissen, wie weit sie gehen dürfen, ist ein Workshop dieser Art ein sehr willkommener Beitrag zur Erziehung zum friedlichen Miteinander.
Hr. Zeilinger mit Tobias E. (3a)
Tobias B. und Tobias E. (3a)
Shakehands mit Tobias (2a)
Gruppenverabschiedung mit der 2a
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